September 4

Personal Branding & Co: Brauch ich das oder kann das weg?

Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird, dreht sich darum, wie Personal Branding, Positionierung und Storytelling zusammenspielen. So nach der Devise: Brauch ich das alles oder kann was weg?

Nun hängen die drei tatsächlich eng zusammen – und die Grundlagenarbeit, die Sie am Anfang immer machen müssen, passt für alle. Und das ist ganz unabhängig davon, womit Sie beginnen.

Meine persönliche Meinung ist: Wenn Sie einmal richtig starten, entwickeln sich alle drei Aspekte fast automatisch parallel.

Okay, lassen Sie uns doch zunächst einmal die Begriffe klären:

Personal Branding

Amazon-Chef Jeff Bezos hat eine sehr gute Definition für eine Personenmarke geliefert, nämlich:

„Your brand is what people say about you when you are not in the room.”

Das bedeutet, dass Sie ohnehin schon einen Personal Brand haben, auch wenn Sie sich bislang noch nicht darum gekümmert haben. Denn geredet wird immer, ob Sie das nun wollen oder nicht.

Diese Perspektive ist die Außensicht auf Ihre Personenmarke, also wie Sie wahrgenommen werden. Diese kann sich aber durchaus davon unterscheiden, wie Sie wahrgenommen werden wollen (also Ihre Innensicht).

Wenn Sie keine Klarheit darüber haben, was Sie (und Ihre Marke) ausmacht, kann Ihre Marke von außen nur sehr verschwommen wahrgenommen werden – wenn überhaupt. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass Sie sich klar darüber werden, wofür Sie stehen, was Ihre Vision ist, welche Werte sie haben, mit welchen Kompetenzen Sie punkten können usw.

Und ganz wichtig dabei: Vergessen Sie nicht Ihr „Warum“! Am besten funktioniert es, wenn Sie damit beginnen. Denn nur so können Sie Ihre Marke von innen heraus entwickeln.

Positionierung

Die Anzahl der Definitionen von Positionierung ist unüberschaubar. Ich mag den Klassiker des bekannten britischen Werbetexters David Ogilvys:

„Was das Produkt leistet – und für wen“

Allerdings müssten wir heute zu dieser kurzen Formel noch das Warum ergänzen, insbesondere dann, wenn es um Personenmarken geht und Sie als Unternehmer, Berater, Coach oder auch als Führungskraft und Experte selbst das Produkt sind. Beziehungsweise Sie sich selbst positionieren wollen.

Positionierung ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem Sie Ihre Stärken und Qualitäten (oder die Ihres Produktes) so klar und eindeutig kommunizieren, dass Ihre Zielgruppe sie eindeutig von Ihren Mitbewerbern unterscheiden kann. Und es versteht sich, dass Sie dabei zielorientiert und planvoll vorgehen sollten.

Natürlich müssen Ihr Personal Brand und Ihre Positionierung aus einem Guss sein, damit sie miteinander funktionieren können. Und Sie brauchen definitiv beide! Durch den Positionierungsprozess verbinden Sie Ihre Marke mit Ihren Zielgruppen – also den Menschen, die Sie ansprechen wollen.

Und auch hier spielt Klarheit eine sehr wichtige Rolle: Machen Sie es Ihrer Zielgruppe einfach. Lassen Sie sie nicht darüber rätseln, ob Ihr Angebot vielleicht das Richtige für sie ist oder nicht. Je klarer und eindeutiger Sie sich positionieren (und im nächsten Schritt kommunizieren), desto einfacher ist es für Ihre Zielgruppe Sie zu finden – und Sie außerdem auch noch gut zu finden.

Und vergessen Sie dabei am Ende nicht den Markt: Es ist super, wenn Sie genau wissen, was Sie machen wollen. Aber es sollte für Angebot auch Nachfrage geben.

Marke und Positionierung in Interaktion

Einen weiteren Aspekt (und glauben Sie mir, es gibt noch sehr viel mehr, was aber hier den Rahmen sprengen würde) möchte ich noch kurz anreißen. Natürlich ist es wichtig, dass Sie zuerst die Grundlagen schaffen, um eine authentische Marke und Positionierung zu entwickeln. Aber Sie dürfen die Außenperspektive von Anfang an nicht vernachlässigen.

Kennen Sie Ihre Zielgruppen? Ihre Wettbewerber? Wissen Sie, wie Ihr Markt aussieht? Wie unterscheiden Sie sich von Ihren Wettbewerbern? Wie lösen Sie die Probleme Ihrer Kunden oder Klienten? Oder, wenn Sie angestellt sind, was können Sie für Ihren Arbeitgeber oder einen potenziellen neuen Arbeitgeber leisten?

Mit Ihrer Personenmarke und Positionierung kommunizieren Sie letztlich, was Sie für andere tun können. Das heißt auch, dass Ihr Personal Brand sich primär nicht um Sie selbst dreht, sondern um das, was Sie für andere leisten können. Und das ist wichtig. Denn wenn Sie sich immer nur als den Superhelden darstellen, sind Sie ganz schnell bei dem viel zu lauten „Ich, ich, ich“, das eigentlich niemand mag.

Storytelling

Kommen wir zum Schluss zum Storytelling. Auch hier ist es nicht ganz einfach, die EINE Definition zu liefern. Ganz simpel gesagt, ist Storytelling nichts anderes als eine Erzählmethode. Oder wenn wir den Begriff übersetzen, nichts anderes als Geschichten zu erzählen. Und ja, Storytelling ist schon seit Jahren im Marketing eine große Sache. Aber es hat so viel mehr Facetten, dass die Reduzierung auf das Marketing viel zu kurz greift. Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, schauen Sie sich doch mal meinen Blog an.

Tatsächlich haben die Menschen in allen Kulturkreisen schon immer Geschichten erzählt. Wenn Sie nun Storytelling in Ihrer beruflichen Kommunikation – egal, ob Sie selbstständig oder angestellt sind – einsetzen, dann achten Sie darauf, dass Ihre Stories strategisch zu Ihren Zielen passen. Sie erzählen keine Geschichten einfach nur so. Sie erzählen Geschichten, um Ihre Ziele zu erreichen.

Erzählungen sind ein grundlegendes Organisationsprinzip unseres Gedächtnisses. Im Gegensatz zu den reinen Fakten aktivieren Erzählungen große Teile des Gehirns. Zusätzlich werden sie emotional bewertet, das heißt, dass das Unterbewusstsein ebenfalls mitspielt. Je mehr Gefühle eine Geschichte auslöst, desto stärker wird sie miterlebt. (Was aber nicht bedeutet, dass Sie mit emotionalen Geschichten, die nichts mit Ihren Zielen oder den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe zu tun haben, wirklich Punkte machen könnten. Der Kontext ist wichtig!)

Dazu kommt, dass Geschichten besser verarbeitet werden können als Fakten, das Erzählte kann wesentlich besser nachvollzogen werden. Und schließlich werden Erzählungen im Langzeitgedächtnis gespeichert, in dem wir unsere Erinnerungen an Erfahrungen und Erlebnisse aufbewahren. Wir können uns also viel besser an sie erinnern. Für Ihr Marketing bedeutet das, dass Sie, wenn Sie es gut machen, sich positiv differenzieren können – und damit auch langfristig im Gedächtnis Ihrer Zielgruppen bleiben.

Jede Menge Vorteile also. Aber Storytelling kann noch mehr. Denn gerade, weil unser Gedächtnis über Geschichten funktioniert, können Sie es auch dazu nutzen, das Fundament für Ihr Personal Branding und Ihre Positionierung zu legen.

So ist zum Beispiel eine der besten und wirksamsten Methoden, Ihr „Warum“ zu entdecken, das Sammeln und Auswerten von Geschichten aus Ihrer Kindheit und Jugend. Und hier schließt sich der Kreis.

Wenn Sie Storytelling einsetzen wollen, überspringen Sie bitte nicht die Grundlagenarbeit. Denn wenn Sie nicht nur belanglose Geschichtchen erzählen, sondern strategisch und authentisch kommunizieren wollen – zum Beispiel, um Ihren Personal Brand und Ihre Positionierung zu stärken – dann geht das nicht einfach mal so.

Wollen Sie Ihren Personal Brand entwickeln oder stärken? Kämpfen Sie noch mit Ihrer eindeutigen und authentischen Positionierung? Oder würden Sie gerne Storytelling nutzen, wissen aber nicht, wie Sie es angehen sollen? Ich habe ein praxisorientiertes Programm entwickelt, mit dem ich Sie individuell unterstützen kann. Lassen Sie uns darüber reden. Ich lade Sie zu einem kostenlosen 45-minütigen Strategiegespräch über Video oder Telefon ein, bei dem wir Ihre aktuellen Herausforderungen besprechen können. Sie können gleich hier in meinem Kalender einen Termin buchen. Sie gehen dabei keine Verpflichtungen ein.

 

 


Tags

Business Coaching, Business Storytelling, Coaching, Marketing, Personal Brand, Personal Branding, Personenmarke, Positionierung, Story Coaching, Storytelling, strategisches Storytelling


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